Nicht nur in finanz- und innenpolitischen Themen sind CDU/CSU und FDP in den Koalitionsverhandlungen angeeckt. Im Hinblick auf die Debatte um Action-Computerspiele wurde vor allem von Seiten der Union ein "Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Killerspielen" forciert, während die FDP eine generelle Kriminalisierung ablehnte. Stattdessen solle man den Fokus besonders auf eine Stärkung der Medienkompetenz von Eltern und Kindern legen.
Mit dieser Position hat sich die Partei um Guido Westerwelle offenbar auch durchsetzen können. Im Koalitionsvertrag, der später am Abend unterschrieben weden soll, ist keine Rede mehr von Verboten oder dem populistischen Begriff "Killerspiele". Im Vordergrund stehen dafür die positiven Aspekte.
Im genauen Wortlaut der Vereinbarung heißt es: "Computerspiele sind ein selbstverständlicher Teil unserer Alltagskultur geworden. Deswegen soll die Entwicklung hochwertiger, kulturell und pädagogisch wertvoller Unterhaltungsmedien gefördert und der Deutsche Computerspielpreis aufgewertet werden."
Ob die Positionierung der Union zu diesem Thema dem Verhandlungserfolg der FDP zuzurechnen oder dem Ende des Wahlkampfes geschuldet ist, bleibt offen.